Nach dem äusserst warmen Wochenende mit lokalen Aprilrekorden stellt sich die Wetterlage in der neuen Woche allmählich um. Am heutigen Montag sorgt eine erste Kaltfront für Schauer, in der kommenden Nacht folgt bereits die nächste Kaltfront. Diese läutet eine eher kühle und wechselhafte Wetterphase ein.
Sechseläuten – des Sommers Schicksal
Heute wird das Schicksal des Sommers bestimmt – zumindest wenn man dem Böögg am Sechseläuten in Zürich glauben will. Ein wissenschaftlicher Zusammenhang zwischen der Brenndauer des Bööggs und der durchschnittlichen Sommertemperatur lässt sich allerdings nicht feststellen. Mehr zu dieser Thematik gibt es unter anderem in diesem Blog.
Abb. 1: Aktueller Blick auf den Sechseläutenplatz in Zürich; Quelle: Roundshot
Zuverlässiger als die Sommerprognosen des Bööggs sind die Wetterprognosen. Der heutige Montag zeigt sich von der veränderlich bewölkten Seite. In der ersten Tageshälfte steuert ein Tief mit Zentrum über der Nordsee eine erste "verstückelte" Kaltfront übers Land. Dies äussert sich in durchziehenden Schauerlinien, aufgrund der labilen Luftschichten sind diese zum Teil gewittrig durchsetzt. In der zweiten Tageshälfte stellt sich im Mittelland ein recht freundlicher und vielfach trockener Mix aus Sonne und Wolken ein, entlang der Voralpen bleiben die Schauer noch etwas verbreiteter. Das Spektakel auf dem Sechseläutenplatz dürfte also trocken und mindestens teilweise sonnig ablaufen. Es wird sich zeigen, inwiefern die Schauer in der ersten Tageshälfte Einfluss auf die Brenndauer des Böögss und damit auf die Sommerprognose haben. Nach einem teilweise rekordwarmen Wochenende geht es auch zum Wochenstart sehr mild weiter. Die Höchstwerte erreichen mit starkem Südwest- bis Westwind verbreitet zwischen 17 und 19 Grad.
Abb. 2: Wetter zum Wochenauftakt; Quelle: MeteoNews
Zweite Kaltfront beendet Warmphase endgültig
Nach einer vorübergehend recht sonnigen Phase heute Nachmittag und Abend erreicht uns in der kommenden Nacht bereits die nächste Kaltfront. Die Schneefallgrenze sinkt dabei von anfänglich rund 1300 Metern auf gut 1000 Meter. Der Dienstag präsentiert sich im Flachland veränderlich bewölkt und vor allem am Vormittag zeitweise nass, am Nachmittag ist es mehrheitlich trocken mit teils längeren sonnigen Abschnitten. Entlang der Voralpen und in den Bergen braucht man auch morgen mehr Geduld. Hier ist es bis zum Abend zeitweise nass. Die Schneefallgrenze liegt dabei zwischen 800 und 1000 Metern. Das Temperaturniveau kommt verglichen mit dem Vortag deutlich runter, oftmals werden noch rund 11 bis 13 Grad gemessen. Weiterhin bläst ein teils starker Westwind mit Böenspitzen von 50 bis 60 km/h.
Im Norden weiterhin wechselhaft
Auch in den darauffolgenden Tagen bleibt uns der wechselhafte und deutlich kühlere Wettercharakter erhalten. Sonnige Abschnitte wechseln sich mit Schauern ab, wobei die Schneefallgrenze in der Regel zwischen 700 und 900 Metern liegt. Je nach Timing der Schauer und Intensität kann es aber durchaus auch mal etwas tiefer ein paar Flocken geben oder gar graupeln. Ab einer Höhe von rund 1000 Metern kann man also durchaus von einem kleinen Winter-Comeback sprechen. Richtung Westen sorgt die aufkommende Bise ab Freitag für etwas freundlichere Verhältnisse. Die Höchstwerte liegen im Osten von Mittwoch bis zum Wochenende jeweils um oder knapp unter 10 Grad, in der Westschweiz liegen jeweils 10 bis 14 Grad drin. Dieses wechselhafte Wetter könnte uns je nach Modell noch für einige Zeit erhalten bleiben, stets aktuelle Prognosen gibt es auf unserer Webseite.
Ebenfalls ein Augenmerk sollte man auf die Frühtemperaturen legen. Im Fokus stehen dabei die Nächte auf Donnerstag und insbesondere auf Freitag. Sollte sich die Bewölkung wie von den Modellen prognostiziert auflockern und eine Durchmischung aufgrund von windschwachen Verhältnissen verhindert werden, so muss zumindest gebietsweise mit Hüttenfrost (auf 2 Metern) gerechnet werden, Bodenfrost scheint praktisch sicher zu sein. Es dürfte sich also definitiv lohnen, kälteempfindliche Pflanzen nach Möglichkeit zu schützen.
Abb. 3: Raureif am Morgen – etwa so könnte es am Freitag aussehen; Quelle: Pixabay
Im Süden mit Föhn recht sonnig und mild
Wettertechnisch verpasst man diese Woche im Norden also nicht viel, viel Sonnenschein hingegen gibt es auf der Alpensüdseite. Ab morgen dominiert hier die Sonne, dies obschon zeitweise hohe Wolkenfelder über den Himmel ziehen. Mit besonders am Dienstag starkem Nordföhn liegen die Höchstwerte durchgehend zwischen 16 und 21 Grad.
Abb. 4: Aussichten bis Sonntag; Quelle: MeteoNews